Stellungnahme im Rat zur Standortentscheidung für die neue Overbergschule

Fakt: An beiden infrage kommenden Standorten wäre eine gute Unterrichtsversorgung gewährleistet.

Aber: Eine so weitreichende Entscheidung mit Auswirkungen für Jahrzehnte will gut bedacht sein!

Zwar werden primär Gebäude für eine Grundschule gebaut, aber die Grundschule wird nicht alleiniger Nutzer sein. Daher ist für uns in der Gesamtbetrachtung entscheidend, dass alle potentiellen Nutzer der neuen Gebäude zu ihrem Recht kommen.

Es sind aus heutiger Sicht die Bedürfnisse und Anforderungen

  • der Overbergschule
  • der Musikschule
  • den Sportvereinen
  • der Gesa
  • die Haustechniker
  • und die Kosten für Bau und dauerhaften Betrieb

unter einen Hut zu bringen. Unter Beachtung dieser Prämissen schlägt das Pendel deutlich für den Standort „Büssingstraße“ aus.

Das möchte ich im Detail begründen:

Stichwort: Schulwege

Wie sagte Herr Sterl von der Planersoziität so treffend: „Da haben sie ein Luxusproblem!“ Ad absurdum führt die Diskussion um die Schulwege die Tatsache, dass allein die Verlegung des Standortes Büssingstr. um ca. 50m in Richtung Elisabethstr. rechnerisch nahezu zu einem Gleichstand führt.

Ein zentraler, integrierter Standort wäre zweifellos besser, als die beiden zur Entscheidung Stehenden. Aber der steht nun mal nicht zur Verfügung.

Stichwort: Außerschulische Lernorte

Die Qualität eines Schulstandortes zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass ohne großen Zeitaufwand für Hin- und Rückwege schnell häufig genutzte, außerschulische Lernorte erreicht werden können. Also: Wald, Park, Spielplatz, Kirche, Museum, Bücherei, Feuerwehr, Altenheim, ja sogar der Friedhof usw.

Dieses pädagogisch-praktische Kriterium spricht klar für die Büssinstraße.

Stichwort: Musikschule

Unsere Musikschule verfügt seit Jahren über ein eigenes Gebäude, das angelehnt an die 3-fach-Turnhalle gebaut wurde. Allerdings mangelt es an Größe, an Anzahl von Übungsräumen und es fehlen dringend benötigte Lagermöglichkeiten für Instrumente. Es ist ein dauerhaftes Provisorium. Wie gut wäre da eine Kooperation sowohl räumlich, wie inhaltlich mit einer benachbarten Grundschule. Auch in Rhede gibt es eine Entwicklung hin zum Ganztagesbetrieb beginnend von der Kita über die Grundschule bis hin zur Gesa. Die klare Trennung zwischen Schule/Kita und Freizeitaktivitäten wird zunehmend unschärfer werden. Das bedeutet, Musikschule kommt in die Schule, Sportvereine verzahnen ihre Angebote mit Schulen.

Verschiedenste Formen der Kooperationen werden in Zukunft üblich werden! Und das geht in direkter Nachbarschaft nun mal besser.

 

Stichwort: Sportvereine

Das soeben Gesagte gilt uneingeschränkt auch für Sportvereine. Wir nannten uns lange Zeit „Stadt des Sports“. Das kann auch so bleiben, setzt aber voraus, dass den Vereinen gute Sportstätten zur Verfügung stehen. Eine neue Schule plus Sporthalle zu bauen, ohne die legetimen Bedarfe von Sportvereinen mitzudenken, halten wir für ignorant! Bedenken wir, dass unsere Sporthallen intensivst von den Vereinen genutzt werden.

Es spricht wirklich alles dafür, auch in dieser Hinsicht auf Kooperation zu setzen.

 

Stichwort: Gesa

Die Sanierung der Gesa wird hoffentlich in naher Zukunft abgeschlossen sein. Eine für uns riesige Investition von ca. 1.800€ pro Einwohner Rhedes wird dann verausgabt worden sein. Dieses Geld ist eine gerechtfertigte Investition in Rhedes Zukunft. Denn wir wollen sicherstellen, dass junge Menschen vor Ort eine Top-Schulbildung erhalten können.

Fakt ist aber auch, dass der dauerhafte Erfolg der Gesa nur dann gesichert ist, wenn sich jedes Jahr eine ausreichende Anzahl von Schüler-Innen für den Besuch der Oberstufe in Rhede entscheidet. Jedes Stellrädchen muss dafür gedreht werden!

Eine lebhafte Kooperation mi einer benachbarten Grundschule ist so ein Stellrädchen!

 

Stichwort: Betriebskosten/Haustechnik

Der Heizungskessel im Schulzentrum ist in die Jahre gekommen. Ein Austausch steht an. Unsere Energie- und Klimaprobleme machen es selbstverständlich, dass bei einer Heizungssanierung im Schulzentrum, wir uns neuen Lösung gegenüber aufgeschlossen zeigen. Das heißt, dass der Wärmebedarf im Umfeldes des Schulzentrums gleich mitgedacht werden muss, um zukünftig ein Nahwärmenetz installieren zu können.

Neue Schulgebäude gehören dort sinnvollerweise eingebunden, zur Entlastung von Umwelt und Betriebskosten.

 

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